3. Juni 2024
OpenTerra
Interview
Innovation, ChatILP, Vision, Company

Die Gründerstory von OpenTerra: Klaus Kornprobst im Interview

Entdecken Sie die Gründungsgeschichte von OpenTerra im exklusiven Interview mit Klaus Kornprobst. Erfahren Sie, wie dieses Startup aus Bozen mit der innovativen Software ChatILP Städte nachhaltig verändert und zukunftsfähig macht.
Klaus Kornprobst auf Gründach - Gründerstory von OpenTerra

Im Interview mit OpenTerra-Visionär Klaus Kornprobst tauchen wir ein in die Ursprungsidee dieses innovativen Startups aus Bozen und beleuchten die Werte, die dahinter stehen. Klaus Kornprobst hat im Jahr 2002 das Unternehmen Climagrün für Gründachsysteme in Bozen gegründet und hat sich damit einen Namen im Bereich nachhaltiger Städteentwicklung gemacht. Regenwasser wird auf den Gründächern eines Gebäudes aufgefangen, intelligent gespeichert und in Trockenperioden abgegeben. Dies fördert die Biodiversität im urbanen Raum, verbessert das Klima und natürlich auch die Luftqualität der Städte. Warum er die neue Software ChtILP, den intelligenten Landschaftsplaner der Zukunft, nicht einfach in seinen bestehenden Betrieb mit implementiert hat und nun mit starken Partnern OpenTerra gegründet hat, erzählt er in diesem Interview.

Gründerstory von OpenTerra mit Klaus Kornprobst

OpenTerra: Was war der zündende Funke zu OpenTerra?

Klaus Kornprobst: Mit meinem ersten Unternehmen Climagrün, habe ich schon mehrere Jahre lang intensiv mit dem Fraunhofer Institut am NOI Techpark in Bozen zusammen gearbeitet. Die Softwares, die wir zusammen entwickelt haben, haben die Planer jedoch in eine Produktabhängigkeit geführt. Als ich mich mit meinem Sparringspartner Dietmar Siegele, Head of Unit Process Engineering in Construction am Fraunhofer Institut Italia über die Probleme und Konflikte für Städteplaner ausgetauscht habe, hat er mir ein neues Projekt vorgestellt, an dem sie gerade gearbeitet haben. Dietmar hat den Chatbot aktiviert, in dem schon zum damaligen Zeitpunkt Pläne integriert werden konnten und mittels einer Chatfunktion damit kommuniziert werden konnte. Und da hatte ich einfach diesen Blitz, dass dies genau die Lösung für mein Problem sein kann, wenn ich die Technologie auf meine Fragestellung anwenden könnte. Ich bin Unternehmer und gewohnt, schnell Entscheidungen zu treffen. Ich habe sofort das Potenzial erkannt und Dietmar Siegele die mündliche Zusage für ein großes, gemeinsames Projekt gegeben. Das war der Startschuss für den intelligenten Landschaftsplaner ChatILP, der Städte für die Zukunft resistenter machen kann.

OpenTerra: Warum haben Sie den ChatILP nicht einfach in ihre bestehende Firma eingegliedert, warum OpenTerra?

Klaus Kornprobst: OpenTerra ist eine logische und natürliche Weiterentwicklung aus meiner über zwanzigjährigen Erfahrung im Bereich der Gründachplanung. Das Potenzial von ChatILP erachte ich als ungemein wichtig. Deshalb positionieren wir es als eigenständige Marke im OpenTerra-Universum. Sobald wir dem Kind einen Namen gegeben hatten, nämlich ChatILP – wobei ILP für „Intelligenter Landschaftsplaner“ steht – in Anlehnung an ChatGPT von OpenAI, damit die Nutzer wissen, dass es sich um ein interaktives, KI-basiertes Tool handelt, war es für mich klar, dass ich diese Software in etwas größeres Einbetten muss. Denn mit Climagrün hatten wir uns in die Produktabhängigkeit manövriert, das war einschränkend. Meine Vision war es von Anfang an, allen, allen Planern die Möglichkeit zu geben, frei zu entscheiden, mit welchem Hersteller und mit welchen Produkten sie arbeiten möchten. Denn meiner Meinung nach, kann nur so eine befruchtende Symbiose für Innovation entstehen. OpenTerra soll eine Plattform sein, eine Möglichkeit, dem Planeten, unserer Erde wieder ein intakteres Ökosystem zurück zu geben. Und ich spreche davon, dass wir uns anpassen müssen. Es geht darum, in unserer heutigen, modernen Welt die richtigen Entscheidungen zu treffen, dass unsere Kinder und Kindeskinder überhaupt noch einen lebenswerten Planeten vorfinden. Das ist das Erbe, das wir weitergeben. Deshalb plädiere ich für eine „offene Erde“. Das ist die Basis. Nur gemeinsam können wir etwas verändern und unser Unternehmen steht allen Menschen offen, die an dieser nachhaltigen Veränderung teilhaben und mitwirken möchten. Ich sehe OpenTerra deshalb als Plattform für innovative Tools (Software ChatILP), Wissensvermittlung (O-Academy), Austausch unter Experten (Plattform) und den Aufbau einer Community (Events und Gatherings).

Gründerstory von OpenTerra: Klaus Kornprobst auf einem Gründach

OpenTerra: Wie kann ein relativ kleines Unternehmen aus Bozen mit dem Fraunhofer Institut Italia hier so eine innovative Software entwickeln?

Klaus Kornprobst: Mit dem Fraunhofer Institut Italia, allen voran mit Dietmar Siegele, haben wir von Anfang an einen starken Partner gefunden. Wir haben in den letzten 20 Jahren nicht nur Produkte entwickelt, sondern auch wir haben uns weiter entwickelt. Das ist immer die Basis. Hier in Bozen haben sich verschiedene Faktoren und Kompetenzen zusammengefunden, die dieses Projekt ermöglicht haben. Daraus hat sich eine schöne Freundschaft und Zusammenarbeit entwickelt. Sie haben es uns ermöglicht, dieses intensive Projekt zu starten. Unsere Erfahrung und die neuen Möglichkeiten durch künstliche Intelligenz bieten uns grenzenlose Potenziale.

OpenTerra: Warum sollten Planer mit ChatILP arbeiten?

Klaus Kornprobst: Planer stehen vor großen Herausforderungen technischer Natur, sowie Umweltthemen. Unsere ChatILP-Software, ist ein intelligentes Werkzeug, das tiefe Daten analysiert und wird so zum wertvollen Hilfsmittel. Die Software hilft, komplexe Berechnungen zu vereinfachen und nachhaltige Konzepte zu entwickeln. Dass nun auch verschiedene Hersteller positive Resonanz geben, und am Projekt mitwirken, steigert die Transparenz und Effizienz.

OpenTerra: ChatILP kurz erklärt…

Klaus Kornprobst: Einfach, intelligent, nachhaltig. ChatILP ist so leicht zu bedienen wie eine Schaufel, erfasst und analysiert Daten intelligent und unterstützt eine nachhaltige Planung im Bereich Infrastruktur und Gebäudetechnologie im Außenbereich.

Gründerstory - Visionär Klaus Kornprobst

OpenTerra: Was ist die Vision für OpenTerra?

Klaus Kornprobst: Meine Vision ist, dass OpenTerra als Werkzeug gesehen wird, das Zeit und Informationen schenkt. Es soll Planern ermöglichen, ihre Arbeit sicher und effizient zu erledigen, indem es fundierte Informationen bereitstellt. So können sie bessere ökologische und technische Entscheidungen treffen und sich durch die Zeitersparnis auch wieder mehr auf den kreativen Part fokussieren. Obwohl ich selbst kein Computerfreak bin, habe ich das Potenzial dieser Technologien erkannt und wir stehen erst am Anfang unserer Reise. Unsere Vision umfasst die gesamte Kette von der ersten Planungsidee bis zur Bauphase und darüber hinaus. Wir haben viele zukünftige Entwicklungen im Blick und sehen enormes Potenzial in der Kombination aus intelligenter Software und der OpenTerra Akademie. Denn ich bin überzeugt, dass die Bereitstellung der Software nur ein Teil des Ganzen ist. OpenTerra plant eine Akademie für Wissensvermittlung im Bereich nachhaltigen Städtebaus und neuer Technologien, aber auch gesellschaftliche Fragen der Psychoökologie. Die Technologie des ChatILP gekoppelt mit dem Wissen der O-Academy wird ein kraftvolles Instrument um in der Welt wirklich etwas zu verändern.

OpenTerra: Wie sieht die perfekte Stadt der Zukunft aus?

Klaus Kornprobst: Die perfekte Stadt der Zukunft kombiniert intelligente Technologien mit natürlichen Freiflächen, die für alle zugänglich sind. Es geht darum, dass Außenflächen mehrschichtig genutzt werden und Ruhe in die Städte zurückkehrt. Kinder sollten wieder eine Nähe zur Natur haben. Ich finde es befremdlich zu sehen, dass Kinder, die heutzutage in den Städten aufwachsen, sich vor Insekten oder Erde und Matsch ekeln. Da haben wir den Bezug nicht nur zur Natur, sondern vor allem zu unserer menschlichen Natur verloren. Warum also nicht die neue KI-Technologie intelligent nutzen, damit die Menschen am Ende wieder sich selbst näher kommen. Klingt paradox, ist aber möglich. Das ist mein Antrieb, denn wir können nicht sagen, wir müssen zurück zu den Ursprüngen und die Augen vor der neuen Technologie verschließen. Machen wir sie uns doch zu Nutze, wenn wir sie schon entwickelt haben. Die Herausforderung besteht darin, die richtigen Entscheidungen für die nächsten 40-50 Jahre zu treffen, um nachhaltige Städte zu bauen und die Lebensqualität aller Menschen darin zu optimieren. Durch die Gestaltung intelligenter Außenflächen, basierend auf tiefen und komplexen Datenanalysen, können wir sicherstellen, dass die zukünftigen städtischen Flächen nachhaltig und nutzbar sind und bleiben. Wir möchten, dass unsere Entscheidungen heute, langfristige positive Auswirkungen für die Zukunft haben.

Natur-und-Technik = nachhaltige Stadtenwicklung

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Zuletzt bearbeitet am 19. Juni 2024

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